In Basel in Sicherheit, aber todtraurig
Vor ein paar Tagen konnte Eugenia Seniks Familie endlich nach Basel flüchten. Die Schwester weint, die Nichte schweigt.
Nach vier Tagen Fahrt sind meine Schwester und meine Nichte in Zürich gelandet, wo wir sie spät am Abend abgeholt haben. Endlich konnten wir uns tatsächlich und nicht nur in Gedanken umarmen. Die beiden waren erschöpft, aber auch aufgeregt, dass dieser lange und gefährliche Weg endlich vorbei ist.
Die Schwester hat im Auto und später bei uns zu Hause grausame Geschichten erzählt und dabei viele Witze gemacht. Mein Freund und ich schauten uns an und versuchten zu erraten, durch was sie jetzt gerade geht und was auf uns zukommen wird. Wie und wo wir sie und ihre Tochter nun am allerbesten unterstützen können.
Es scheint ein Minenfeld zu sein. Wir wissen nicht, wo und wann es explodieren wird. Die Spannung hängt in der Luft. Alles, was wir wissen, ist, dass wir in dieser Phase einfach zuhören müssen. Sie immer wieder dieselben Geschichten wiederholen lassen und hoffen, dass sie sich auf diese Weise von Angst, Schock und Schmerzen befreien können.
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Weitere Texte von Eugenia Senik findet ihr auf bajour.ch