Drei Jahre Krieg

Die 38-jährige Eugenia Senik mit ihrem Kind an der Friedensdemonstration in Bern. (Bild: zVg (Collage: Bajour))

Die 38-jährige Eugenia Senik mit ihrem Kind an der Friedensdemonstration in Bern. (Bild: zVg (Collage: Bajour))

Seit vier Jahren lebt die ukrainische Schriftstellerin Eugenia Senik in der Schweiz. Seit drei Jahren herrscht in der Ukraine Krieg. Und seit einem Jahr ist Senik Mutter. Ein persönliches Plädoyer, für die eigene Sache zu kämpfen.

«Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt

Und lässt andere kämpfen für seine Sache

Der muss sich vorsehen: denn

Wer den Kampf nicht geteilt hat

Der wird teilen die Niederlage.

Nicht einmal den Kampf vermeidet

Wer den Kampf vermeiden will: denn

Es wird kämpfen für die Sache des Feinds

Wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.»

Bertolt Brecht «Koloman Wallisch Kantate»

Seit dem 24. Februar 2022 sind bereits drei Jahre vergangen, und es ist viel geschehen. Vor drei Jahren gab die Welt der Ukraine und Kyiv nur zwei bis drei Tage, bevor sie fallen sollten. Doch nun sind es bereits drei lange Jahre, in denen die Ukraine standhaft bleibt und heldenhaft weiterkämpft. Die Welt war überrascht vom ukrainischen Widerstand – die Ukrainer*innen jedoch nicht. Wir kämpfen seit Jahrhunderten um unsere Existenz.

Nicht nur die Welt und Europa haben sich verändert, sondern auch viele von uns. Und nicht immer zum Guten. Nach drei Jahren habe ich ein starkes Flashback-Gefühl zum 24. Februar 2022. Obwohl heute keine russischen Panzer in Richtung Kyiv rollen, spüre ich im Februar 2025 dasselbe Gefühl einer nahenden Katastrophe.

Sie ist noch unsichtbar, spielt sich auf diplomatischer Ebene ab – wie ein Tsunami, den man noch nicht sieht, aber bereits mit dem Körper spürt. Doch diesmal droht die Katastrophe nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europa, ja der gesamten Welt.

Den ganzen Text könnt ihr hier lesen


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Ausradierte Kindheit