Ein Monat Krieg – Eugenia schaut zurück

Am heutigen Tag ist es Eugenia Senik besonders wichtig, einen Text zu veröffentlichen. Manche ihrer Freundinnen haben sich an den Krieg gewöhnt, doch die ukrainische Schriftstellerin trifft jede neue Nachricht wie die erste.

Wenn ich mir den Donnerstagsmorgen vor einem Monat ins Gedächtnis rufe, an welchem die Welt sich auf Anhieb geändert hat, scheint es mir, dass ich jede Minute dieses Tages mit klarer Genauigkeit nachgestalten könnte.

In der Nacht auf den 24. Februar habe ich kaum eine Stunde geschlafen. Nicht, weil ich den Einmarsch ahnen konnte, aber weil ich mich unglaublich schlecht fühlte. Am Tag zuvor hatte ich meine 3. Impfung und die Nebenwirkungen rissen mich stark aus dem Schlaf. Ich habe meinen Freund geweckt, um zu sagen, dass wir vielleicht zur Notfallstation müssen, so schlecht ging es mir. Wir haben aber entschieden noch ein bisschen zu warten. 

Langsam ging es mir besser und danach wieder schlecht. So geisterte ich die ganze Nacht zwischen dem Bett und dem Sofa im Wohnzimmer herum. Dabei las ich ohne Pause die Nachrichten. Als ich um 4 Uhr 33 entschied, es doch mit dem Einschlafen zu probieren, bekam ich eine kurze Nachricht von meinem Kollegen aus Kyiv: «Sie bombardieren uns». In der Ukraine war es 5 Uhr 33 und wenige Minuten später hatte ich schon die Bestätigung der Invasion von unserem Präsidenten auf Instagram gehört.

Den Rest des Textes könnt ihr hier weiterlesen


Weitere Texte von Eugenia Senik findet ihr auf bajour.ch

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