Alevtinas Flucht aus Mariupol

Täglich erreichen Eugenia Senik Nachrichten aus dem Krieg. Die ukrainische Autorin hört dann zu und dokumentiert. Das ist die Geschichte von Alevtina, die mit ihrer Familie zu Fuss aus Mariupol flüchtete. Teil 1

Alevtina kannte ich vorher nicht und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie je im Leben persönlich treffen werde. Ich kenne nur ihre Stimme. Maryna, von der ich letzte Woche erzählt habe, sagte mir, ich müsse unbedingt mit ihrer guten Freundin aus Mariupol sprechen.

«Sie und ihre Familie sind aus Mariupol zu Fuss geflohen. Du musst ihre Geschichte weitergeben. Ich gebe dir ihre Kontakte.»

Seitdem war es die schwierigste Aufgabe für mich, Alevtina zu erreichen. Im Krieg läuft die Zeit ganz anders. Man kann nicht einfach so am nächsten Tag oder sogar am selben Abend abmachen. Sie wechselte die Orte, hatte neue Herausforderungen, musste sich an die neuen Umstände anpassen, was unser Gespräch immer wieder verschoben hatte. 

Es schien mir, viel schwieriger zu sein, uns im gleichen Zeitraum zu treffen, als Alevtina in der Schwerelosigkeit fangen zu können. Wenn es aber endlich klappte, sass ich einfach schweigend da und hörte ihr zu.

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«Wir haben gelernt, bis zwölf zu zählen. Zwölf Schüsse, dann gibt es eine Pause.»

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Ein Monat Krieg – Eugenia schaut zurück