Wenn es keine Worte gibt, sind Umarmungen das beste Schmerzmittel
Olia musste ihren Mann in der Ukraine zurücklassen. Die ukrainische Autorin Eugenia Senik hat sie in Strasbourg besucht und versucht einen Teil ihres Leids zu tragen.
Olia war leider nicht unter denen, die ich bei Beginn des Krieges sofort kontaktiert habe. Ich habe zwar oft an sie gedacht, sie aber nie kontaktiert. Obwohl auch Lwiw sporadisch beschossen wurde, war es trotzdem ziemlich ruhig dort. Ich war sicher, dass Olia und ihre Kinder in Lwiw mehr oder weniger in Sicherheit waren. Und ich konnte ahnen, dass ihr Mann Oleh als erster kämpfen gehen würde, weil er am Anfang dieses Krieges im Donbas diente. Er hatte Militärpflicht.
Er kontaktierte mich eigentlich zuerst und bat um Hilfe, zu der ich aus Sicherheitsgründen nicht mehr verraten darf. Danach hat Olia den Kontakt zu mir aufgenommen. Ihre Antworten im Chat waren lakonisch. «Mein Sohn hatte Panikattacken. Wir sind für ein paar Wochen ausgereist, damit er sich beruhigen kann. Sobald es ruhiger in der Ukraine sein wird, fahren wir sofort zurück. Nur, es wird nicht ruhiger. Oleh ist ganz an vorderster Front im Donbas. Mein Inneres zerbricht in kleine Stücke.»
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