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«Wir haben gelernt, bis zwölf zu zählen. Zwölf Schüsse, dann gibt es eine Pause.»
Täglich Bomben. Für Alevtina und ihre Familie wurde es in Mariupol zu gefährlich. Sie entschied sich zur Flucht zu Fuss. Der ukrainischen Autorin Eugenia Senik schildert sie ihre Geschichte. Teil 2
Alevtinas Flucht aus Mariupol
Täglich erreichen Eugenia Senik Nachrichten aus dem Krieg. Die ukrainische Autorin hört dann zu und dokumentiert. Das ist die Geschichte von Alevtina, die mit ihrer Familie zu Fuss aus Mariupol flüchtete. Teil 1
Ein Monat Krieg – Eugenia schaut zurück
Am heutigen Tag ist es Eugenia Senik besonders wichtig, einen Text zu veröffentlichen. Manche ihrer Freundinnen haben sich an den Krieg gewöhnt, doch die ukrainische Schriftstellerin trifft jede neue Nachricht wie die erste.
Die Gedanken, die von Kyiv nach Mariupol fliegen.
Die ukrainische Autorin Eugenia Senik telefoniert täglich mit Freund*innen in der Ukraine. Aber nicht mit allen gleich intensiv, das führt zu Spannungen. Hier erzählt sie die Geschichte von Maryna in Kyiv.
«Eugenia, wie sieht die Welt jetzt aus?»
Die ukrainische Schriftstellerin Eugenia Senik hat eine Gabe. Und eine Aufgabe: Sie hört den Menschen im Krieg zu. Und gibt weiter, was sie gehört hat.
Überall Ukraine
Die ukrainische Autorin Eugenia Senik ist am Ende ihrer Kräfte. Sie will in Berlin abschalten, aber es klappt nicht gut.
Wo sind wir?
Der Krieg in der Ukraine hat auch das Leben der ukrainischen Autorin Eugenia Senik von Grund auf verändert. Sie trauert und hadert und will ihre neue Realität nicht akzeptieren.
In Basel in Sicherheit, aber todtraurig
Vor ein paar Tagen konnte Eugenia Seniks Familie endlich nach Basel flüchten. Die Schwester weint, die Nichte schweigt.
Die Schuld der Überlebenden
Die ukrainische Autorin Eugenia Senik aus Basel hat Schuldgefühle. Wie ihr geht es vielen Ukrainer*innen, die jetzt hier in Sicherheit sind. Eugenia versucht in einer Reihe bei Bajour mit Worten, Wege aus der Ohnmacht zu finden.
«Liebe Jewa» – ein Brief an meine Nichte in der Ukraine
Vor einiger Zeit war Eugenia Senik mit ihrer Nichte zusammen. Jetzt ist Eugenia in Basel und ihre Nichte muss ihren Geburtstag in der Ukraine im Dunkeln feiern. Die ukrainische Schriftstellerin hat dem elfjährigen Mädchen einen Brief geschrieben.
Der siebte Tag des Krieges
Die ukrainische Autorin Eugenia Senik aus Basel versucht mit Worten, Wege aus der Ohnmacht zu finden.
Den Krieg eliminieren
Die ukrainische Autorin Eugenia Senik aus Basel versucht mit Worten, Wege aus der Ohnmacht zu finden.
Suche deine Tür
Ich schließe die Tür und halte den Schlüssel noch eine Weile in der Hand. Der Schlüssel ist an einem starken blauen Band festgemacht. Dann hänge ich ihn um den Hals und stecke ihn unter den Pullover. Der Arbeitstag beginnt, wir machen uns an unsere klar verteilten Aufgaben. Die Arbeit ist körperlich und ich bewege mich viel. So ist es besser, den Schlüssel nicht in der Tasche, sondern direkt um den Hals zu tragen, um ihn nicht versehentlich zu verlieren.
BLÄTTERFALL
Ich hebe Blätter auf. Einfach so. Vom Boden. Rote, gelbe, rosafarbene… Die Bäume werfen sie ab. Sie stehen unbeweglich und stolz. Ich bücke mich dem Boden zu.
BAUM DES LEBENS
Ob die Menschen wie die Bäume
Ein Leben lang an einem Ort stehen können,
Ohne einen Schritt nach rechts oder nach links zu tun,
Weder vorwärts noch rückwärts,
MARE NECTARIS
Wir liegen halb wach und halb im Vergessen,
Es ist uns gelungen, die Neugier vieler zu wecken.
Aber wozu? Wir haben doch den Rest der Welt vergessen.
ZU DEN UFERN
Ich bin ein Schiff im Meer,
Weit weg von dir.
Ich bin im Meer meiner Gedanken.
ALS ER KAM
Als er kam, hatte ich Angst, ihn zu mir reinzulassen,
Als wäre er irgendeine Cholera oder Pest.
Aber er hat den ganzen Raum mit sich erfüllt.
ZWEI BÄUME
Ich und du, wir sind zwei Bäume,
Deren Stämme sich umschlingen.
Ich und du, wir sind zwei Ufer
Eines Flusses nur.